Unsere Buchtipps im Januar

Der Tod gehört zum Leben dazu. Meistens verbinden wir den Tod mit Trauer, Leid und Unglück und es fällt oft schwer insbesondere mit Kindern darüber zu sprechen. Einen kindgerechten Zugang zu den Themen Sterben, Trauer und Abschied nehmen geben unsere Buchtipps in diesem Monat.

Der Besuch vom kleinen Tod

Der kleine Tod ist, trotz schwarzer Kutte und großer Sichel, ein sympathischer, fast schüchterner Zeitgenosse. Dennoch ist jede Person, die er abholt ängstlich und oft weinen sie. Der kleine Tod gibt sein Bestes, damit es ihnen gut bei ihm geht und er sie in die andere Welt begleiten kann. Aber nichts hilft, alle, die er abholt, sind voller Angst. Bis er auf Elisewin trifft. Sie freut sich ihn zu sehen. Durch ihre Krankheit hat sie viele Schmerzen und will diese endlich loswerden. Sofort verstehen sich Elisewin und der kleine Tod und mögen sich sehr. Bald muss das Kind weiterziehen, hinüber in die andere Welt. Der kleine Tod bleibt alleine zurück und ist unglücklich und traurig. Zum ersten Mal erlebt der kleine Tod sein Handeln bei sich selbst. Aber er hat Glück und Elisewin kommt bald als Engel zu ihm zurück und kann mit ihm gemeinsam die Sterbenden abholen.

Auch dieses Buch über das Sterben und den Tod zeigt auf, dass dieses Thema zum Leben dazugehört. Ganz entspannt und klar erzählt die Autorin die Geschichte vom kleinen Tod. Dadurch macht sie ihn nahezu menschlich und zeigt mit Elisewin auf, dass er nicht immer etwas Furchtbares ist, sondern auch erleichtern und erlösen kann.

Autorin: Kitty Crowther
Illustratorin: Kitty Crowther

Verlag: Aladin

Erscheinungsjahr: 2013

Alter: ab 5 Jahren

Die beste Beerdigung der Welt

An einem langweiligen Tag gründen drei Kinder ein Beerdigungsinstitut. Sie wollen all die toten Tiere, die sonst keine Beachtung finden, mit den besten Beerdigungen der Welt verabschieden. Die drei Kinder gehen auf humorvolle Weise ganz professionell mit der Verteilung von Aufgaben an ihre Idee heran: „Ester war für das Graben zuständig. Ich würde die Gedichte schreiben. Und Putte sollte weinen.“

Als erstes wird eine Hummel begraben. Danach werden ein Hamster, ein Hahn und drei Heringe aus dem Kühlschrank begraben. Weitere tote Tiere im Umfeld der Kinder werden gefunden und gebührend beerdigt. Jedes Grab bekommt einen Stein mit Namen des Tieres und es werden Blumen gepflanzt. Um dem jüngsten Kind, Putte, die Angst vor dem Tod zu nehmen, erläutern Ester und „ich“, wie der Tod zum Leben dazu gehört.

Ein ausgezeichnetes Buch, um mit jüngeren Kindern entwicklungsgerecht über den Tod und das Sterben in einer leichten Art und Weise ins Gespräch zu kommen. Die unterschiedlichen Herangehensweisen der Kinder an das Thema, kann Leser*innen und Vorleser*innen helfen einen eigenen Umgang mit dem Thema zu entwickeln.

Autorin: Ulf Nilsson
Illustratorin: Eva Eriksson

Verlag: Moritz

Alter: ab 5 Jahren

Für immer!

Dieses Buch erzählt die Geschichte von Egon und seinem Vater, der aufgrund einer schweren Krankheit gestorben ist. Er nennt sich einen „Zurückgebliebenen“ – einen Menschen, der einen anderen Menschen verloren hat, jemanden, der für immer weg ist. Das „für immer“ ist so unendlich lang. Gemeinsam hatte Egon mit seinem Vater noch vor seinem Tod einen roten Drachen gebastelt, den er jetzt überall hin mitnimmt.

Egon beschreibt, dass sein Papa nie wiederkommen wird, egal wie sehr er es sich wünscht und die Trauer sich anfühlt als würde man tief fallen. Er erkennt schließlich, dass er selbst immer ein Stück seines Vaters sein wird.

Dieses Kinderbuch berührt nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene. Kai Lüftner schafft es, dass man sich in Egon hineinfühlen kann und beschreibt, wie ein Kind mit dem Thema Tod umgeht.

Autorin: Kai Lüftner
Illustratorin: Katja Gehrmann

Verlag: Beltz & Gelberg

Erscheinungsjahr: 2013
Alter: ab 5 Jahren

Leb wohl, lieber Dachs

Das Buch handelt vom Lebensabend und Sterben des alten Daches und wie seine Freund*innen mit der Trauer umgehen.

Der Dachs ist nun alt und sein Körper möchte nicht mehr so, wie der Dachs will; er weiß, dass er bald sterben wird. Und er hat keine Angst davor. Während einer Nacht, als er schläft, hat er einen merkwürdigen Traum. Am nächsten Morgen wundern sich seine Freund*innen, dass er nicht rauskommt und sie begrüßt. Er ist gestorben. Seine Freund*innen, der Fuchs, Frau Kaninchen und alle anderen treffen sich und trauern gemeinsam. Sie erinnern sich an all die Dinge, die sie mit dem Dachs erlebt haben und während der Winter das Land verlässt werden die Herzen etwas leichter, die Trauer lässt ein wenig nach und sie erinnern auch im Frühling immer wieder an den Dachs und ihre Erlebnisse mit ihm.

Das Buch ist geeignet, um mit Kindern über die Themen Altwerden, Tod und Trauer ins Gespräch zu kommen. Es ist auch als Video und als PDF verfügbar.

Autorin: Susan Varley
Verlag: Betz Verlag
Erscheinungsjahr: 1984

Alter: ab 4 Jahren